Bei den Wikingern steigt die Meister-Party

Malchow    

Die Saison der Ostseeliga im Eishockey hat mit Klink einen verdienten Sieger. Aber nach dem spannenden Saisonfinale gibt es auch noch Misstöne zwischen dem Meister und den unterlegenen Malchower Wölfen.

So sehen Sieger aus: Die Klinker Wikinger feierten die Meisterschaft.
  Heiko Brosin So sehen Sieger aus: Die Klinker Wikinger feierten die Meisterschaft.  

Am 12. April wird auf dem Vereinsgelände des MSV Beinhart Klink noch einmal in großer Runde gefeiert. Die Wikinger treffen sich zum Abschluss der aktuellen Eishockey-Saison, die sie zum zweiten Mal (nach 2010/11) mit dem Landesmeistertitel abschließen konnten. Einen Punkt Vorsprung hatten die Klinker in der Abschlusstabelle der Ostseeliga auf den Lokalrivalen Malchower Wölfe, doch selbst bei Punktgleichheit hätten sie aufgrund des besseren direkten Vergleiches knapp die Nase vorn gehabt.

Kampfansage für

den kommeneden Winter

„Trotz der relativ frühen 3:7-Hinspielniederlage gegen Malchow im November haben wir nicht lockergelassen und bis zum letzten Spiel um den Meistertitel gekämpft“, erklärt Abteilungsleiter Peter Zander, dessen Mannschaft die letzten sechs Saisonspiele in Folge gewinnen konnte. Auch im kommenden Winter wollen die Klinker wieder eine konkurrenzfähige Mannschaft an den Start schicken: „Gern würden wir unseren Titel verteidigen, wissen aber auch, dass dies nicht einfach werden wird.“

Kein Verständnis hat Peter Zander dafür, wie unsportlich einige Malchower auf den abschließenden 11:0-Kantersieg der Wikinger über die Kodiaks reagierten. „Sogar in lokalen Medien wurde uns Betrug unterstellt, das ist mir bitter aufgestoßen! Schließlich haben die Rostocker nicht nur ihr letztes Auswärtsspiel gegen uns so hoch verloren, sondern sind im Spiel bei den Wölfen ebenfalls mit 9:1 unter die Räder gekommen.“ Ohnehin hätte den Klinkern im letzten Saisonspiel schon ein knapper Sieg gereicht, um Platz eins zu verteidigen.

Wölfe-Coach Kay Dahnke gehörte übrigens nicht zu den schlechten Verlierern, sondern beurteilte den Saisonausgang realistisch: „Die Entscheidung ist in den beiden direkten Duellen gefallen, verspielt haben wir die Meisterschaft bei der 4:9 Niederlage im Rückspiel. Da hatten wir wirklich einen schlechten Tag erwischt – und in dieser kleinen Liga kann man sich nun einmal keinen Fehltritt erlauben. Insgesamt waren wir ebenbürtig, auch wenn wir in der Breite nicht so gut aufgestellt waren.“ Trotzdem würde sich Kay Dahnke künftig mehr als acht Pflichtspiele pro Saison wünschen: „Mein Vorschlag wäre es, den Pokalwettbewerb wieder mit Spielen in voller Länge über die gesamte Saison auszudehnen. Oder in der Liga Jeden gegen Jeden dreimal antreten zu lassen.“

Probleme könnte laut Dahnke allerdings die Situation um die Malchower Eishalle mit sich bringen: „Im kommunalen Etat für das Jahr 2014 ist die Halle noch berücksichtigt, was danach kommt, weiß zurzeit keiner.“ Der Malchower Trainer fordert: „Wir müssen neue Konzepte erarbeiten, um die Eishalle noch besser auszulasten und versuchen, auch andere Kommunen oder den Landeseissportverband mit einzubinden.“ Sportlich wollen die Wölfe auch im kommenden Winter wieder um den Titel mitspielen: „Das Potential haben wir“, so Kay Dahnke.

Den besten Einzelspieler der Liga hatten die Malchower schon in dieser Saison in ihren Reihen. Auch die Torschützenliste führte Robin Kühn souverän an, 31 Treffer hatte er in den acht Punktspielen erzielt – fast so viele wie die drei besten Klinker Torschützen Kramarenko, Privalov und Tribuschneu zusammen. Und auch in der ewigen Torschützenliste seit Beginn der Landesliga-Meisterschaften im Jahre 2001 hat der Malchower Kapitän mit 154 Treffern nun die Spitzenposition übernommen.

Blizzards halten sich wacker

Nur 25 Tore erzielen konnten die Neubrandenburg Blizzards in ihren acht Saisonspielen – weniger also als Robin Kühn allein. „Unsere Torausbeute war nicht gut, obwohl wir uns zuletzt schon deutlich mehr Chancen erspielen konnten als in den vergangenen Jahren“, weiß Blizzards-Kapitän Martin Endlich, der sich vor allem über die deutlich bessere Defensive seiner Mannschaft freute: „Dadurch hatten wir diesmal ein relativ gutes Torverhältnis. Und zweimal waren wir ja ganz knapp an einer Überraschung dran!“ Beim 4:5 gegen Klink und beim 1:2 in Rostock verpassten die Neubrandenburger einen Punktgewinn nur sehr unglücklich.

Da die Blizzards weiterhin keine Kunsteisbahn in der näheren Umgebung der Viertorestadt und damit die schlechtesten Trainingsbedingungen haben, zieht Martin Endlich trotz allem ein positives Saisonfazit. „Für unsere Verhältnisse müssen wir zufrieden sein.“ Trotzdem wollen die Neubrandenburger auch im kommenden Winter wieder angreifen: „Wir werden es weiter probieren“, verspricht Martin Endlich.

Quelle: Nordkurier Artikel vom 25.03.2014