„Im Mittelpunkt? Ich nicht!“

Rudi Reilich aus Klink ist für viele Einwohner der Gemeinde die „gute Seele“ des Dorfes – nicht nur im Sport- und Jagdverein. [RS_CREDIT] FOTO:Thomas beigang

Von unserem Redaktionsmitglied
Thomas Beigang

Dank Ihrer vielen Hinweise, liebe Leser, stellt der Nordkurier täglich einen Menschen vor, der uneigennützig im Stillen Gutes tut und anderen geholfen hat. Wir finden, sie haben es verdient, geehrt zu werden. Heute: Rudi Reilich aus Klink.
Klink. Dem Manne ist das peinlich: „Ich spreche nicht gern über mich und was ich alles so tue.“ Rudi Reilich (72) mag es nicht, wenn andere ihn loben. Die tun das aber trotzdem. Peter Bucher zum Beispiel: „Rudi kümmert sich um alles und jeden“, so der Klinker. Zehn Jahre lang als Bürgermeister der Gemeinde. Zwei Legislaturperioden stand der Landwirt, der in Thüringen aufwuchs, in Malchow Landwirtschaft studierte und in Klink „kleben“ blieb, an der Spitze der Gemeindevertretung. Auch der Sport war und ist ohne Reilich kaum denkbar. Nach der Wende hoben er und seine Mitstreiter den Sportverein aus der Taufe, nannten ihr Kind MSV Beinhart Klink und „überreichten“ ihm eine der schönsten Sportstätten der Region. Auch wenn er den Vorsitz längst abgegeben hat („Andere müssen auch Verantwortung übernehmen“), ist Rudi Reilich doch jedes Wochenende im „Stadion“ zu finden. Als „Platzwart ehrenhalber“ sorgt der Klinker dafür, dass die Fußballer beste Bedingungen vorfinden. „Man muss sich Beschäftigungen suchen“, lautet sein Credo.
Die hat er auch darüber hinaus reichlich. Sehr oft, gibt er freimütig zu, hat seine Frau auch im Ruhestand nicht viel von ihm. „Aber“, schickt er eine Liebeserklärung an seine bessere Hälfte, „sie hat Verständnis, dass ein Mann seine Hobbys braucht.“ Denn nicht nur in Sachen Sport „verschwindet“ der ehemalige Bürgermeister häufig von Zuhause. Eine andere große Leidenschaft gilt der Jagd. Fast erübrigt sich die Mitteilung, dass Kurt Reilich auch im Hegering den Vorsitzenden „macht“. Aber: „Es wird Zeit, dass sich ein Nachfolger findet“. Doch aufgeben will er die Jagd noch lange nicht. Allerdings – wieviel Stück Schwarzwild der Waidmann in diesem Jahr schon zur Strecke gebracht hat, will er nicht verraten. Tippgeber Peter Bucher will auch die Hilfsbereitschaft des Gelobten genannt wissen. „Was der nur hat“, schiebt Rudi Reilich das beiseite, „auf dem Dorf hilft doch einer dem anderen. Das ist nun mal so. Ich will da nicht im Mittelpunkt stehen.“

Quelle: Nordkurier Artikel vom 08.12.2011

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