Quelle: Nordkurier Artikel vom 19.07.2010
Von Jens-Uwe Wegner Klink. Das Pokal-Endspiel der Fußballfreizeitliga bot am Sonnabend auf dem Kunstrasenplatz in Klink alles, was zu einem richtigen Endspiel dazu gehört. Viele Tore, begeisterte Zuschauer und Emotionen, die am Ende der Partie so richtig hoch kochten. Als der souveräne Schiedsrichter Michael Hacker sich kurz abwendete, konnte ein Fincken-Spieler seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle halten und schubste einen Traktor-Kicker mit voller Wucht. Sofort bildete sich ein Rudel, zu dem auch ein Fußballer von der Ersatzbank gehörte, der eigentlich gar nichts auf dem Platz verloren hatte. Was sollte der Schiri tun? Das böse Foul hatte er nicht gesehen, wurde aber von dem Aussetzer des Finckener Hitzkopfes von neutraler Seite informiert. Der Referee ließ Gnade vor Recht walten und ahndete weder die Unsportlichkeit, noch den Einsatz des unberechtigten Spielers. Schließlich war bereits die 90. Minute angebrochen und Traktor Sietow führte mit 4:3. André Almeling hatte Sietow mit zwei Toren in Führung gebracht. Chris Riller erhöhte noch vor der Pause auf 3:0. Alles schien gelaufen, aber in der zweiten Hälfte mobilisierten die Kicker von der SG Eldequell all ihre Kräfte. Dem Anschlusstreffer zum 3:1 folgte zwar noch das 4:1 für Sietow durch das dritte Tor von André Almeling, dann aber verkürzte Fincken durch einen Foulelfmeter auf 4:2 und später aus dem Spiel heraus auf 4:3. Jetzt begann Sietow etwas zu schwächeln, und nur der wirklich überragende Torwart im Kasten der Traktor-Kicker konnte Schlimmeres verhindern. Die Hitze auf dem Kunstrasen tat ihr übriges und so konnten die Zuschauer erleben, dass auch Freizeitkicker, die zur Teilnahme an dieser Liga alle älter als 31 Jahre sein müssen, noch mit Ehrgeiz und Kampfgeist zu Werke gehen können. Der junge Schiedsrichter Michael Hacker ließ daher ein ganz besonderes Augenmaß walten, musste sich einige Male mit Nachdruck Respekt verschaffen, und erntete hinterher auch ein großes Lob des Staffelleiters Rene Sommerfeld. In der Fußball-Freizeitliga wird auf dem Kleinfeld gespielt und eine Begegnung dauert zwei Mal 30 Minuten. Ursprünglich noch zu DDR-Zeiten als Liga von Betriebsmannschaften gegründet, gehören zur Zeit Vereine dieser Gemeinschaft an, die sich wachsender Beliebtheit erfreut. So sind in diesem Jahr der Plauer FC und der Malchower SV 90 dazu gestoßen. Da es nun zehn Mannschaften gibt, wird in zwei Staffeln mit fünf Mannschaften gespielt. Wie bei den regulären Spielklassen wird in der Freizeitliga neben dem Meister im Punktspielbetrieb auch der Pokalsieger ermittelt und im Winter die Hallenmeisterschaft organisiert. Seit Jahren ist René Sommerfeld vom PSV Röbel für die Organisation aller Wettbewerbe der Freizeitliga verantwortlich. Er übergab daher auch den Pokal an die Sietower, obwohl diese die Trophäe gerade zuvor zurückgegeben hatten. Die erfolgreiche Mannschaft hatte den Pokal nämlich schon im Vorjahr gewonnen und ist zudem amtierender Meister der Freizeitliga. Da stellt sich langsam die Frage, welche Mannschaft den SV Traktor Sietow noch schlagen kann.