Nun ist es amtlich: Die Fußball-Saison 2020/21 ist in Mecklenburg-Vorpommern größtenteils Geschichte. Der Landesfußballverband (LFV) hat die laufende Spielzeit am Dienstagabend offiziell beendet. Auch vier der sechs Kreisfußballverbände aus Mecklenburg-Vorpommern gaben das vorzeitige Saisonende in ihren Staffeln bekannt. Darunter Vorpommern-Greifswald, Schwerin-Nordwestmecklenburg, Warnow und Westmecklenburg.
Mit dem vorzeitigen Abbruch folgt der LFV der Empfehlung seines Corona-Krisenstabes aus der Vorwoche, die Saison ohne weitere Spiele zu beenden. Damit kommt es nach der Saison 2019/20 zum zweiten Mal in Folge in Mecklenburg-Vorpommern zu einem vorzeitigen Saisonabbruch im Amateurfußball.
Aufstiegsmöglichkeit auf Basis der Quotientenregel
Um einen Strich unter diese Saison ziehen zu können, wird der Landesfußballverband gemeinsam mit den vier Kreisverbänden erneut die Quotientenregel anwenden. Demnach werden in allen Altersklassen – von der Verbandsliga bis zum Kreis-Betrieb – jeweils die bis zum 1. November 2020 eingefahrenen Punkte durch die Anzahl der ausgetragenen Partien geteilt und ein Ranking hergestellt. Davon ausgenommen sind Spiele gegen zurückgezogene Teams.
Aufsteiger in die nächsthöhere Spielklasse sind dem LFV zufolge angedacht, offizielle Meister oder Staffelsieger wird es dagegen nicht geben. Eine Neuerung gibt es zudem auf Landesebene: Statt der zunächst geplanten vier wird es lediglich drei Aufstiegsplätze in die Verbandsliga für die Landesligisten geben.
Die Meldung der Aufsteiger aus den Kreisen muss dem LFV zufolge bis spätestens 13. Juni erfolgen.
Sportliche Absteiger soll es keine geben
Der Umgang mit Abstiegen erfolgt auf Landesebene sowie in den vier Kreisverbänden weitestgehend analog zum Vorjahr. Demnach wird es in sämtlichen Ligen erneut keine sportlichen Absteiger geben. Den Vereinen wird jedoch die Möglichkeit eingeräumt, sich bis zum 1. Juni für die nächste Saison freiwillig in die nächsttiefere Spielklasse einordnen zu lassen.
Der Fußball-Spielbetrieb war wegen der Corona-Pandemie am 2. November ausgesetzt worden – also noch vor dem Abschluss der ersten Halbserie. Ursprünglich hatte der LFV geplant, wenigstens die verbleibenden Hinrundenpartien bis zum 30. Juni abzuschließen. Die Wiederaufnahme könne mittlerweile aber nicht mehr gewährleistet werden. Grund für die größtenteils greifende Entscheidung zur vorzeitigen Beendigung der laufenden Spielzeit sei die Lage der Corona-Pandemie gewesen, die sich nach einer zunächst positiven Entwicklung zu Beginn des Jahres auch in M-V zuletzt wieder deutlich verschärft habe.
„Angesichts der momentanen Entwicklung ist die vorzeitige Beendigung der Saison aus unserer Sicht letztlich alternativlos”, sagte LFV-Präsident Joachim Masuch. Die restriktiven behördlichen Vorgaben rund um mögliche Öffnungen inklusive Schnell- und Selbsttestfordernis seien für viele Amateurvereine ein nahezu unüberwindbares Hindernis.
Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs war seit längerer Zeit an eine vierwöchige Trainingsmöglichkeit der Vereine gekoppelt. Dies sei angesichts der bis mindestens 18. April geltenden Coronaverordnung in M-V und mit Blick auf das zum Teil sehr unterschiedliche Restprogramm der Mannschaften terminlich nicht bis Ende Juni umzusetzen. „Wir richten den Fokus fortan auf die Planung der neuen Saison”, sagte Ulf Kuchel, Vorsitzender im LFV-Spielausschuss.
Nicht alle Fußball-Kreise in MV brechen ab
Gegen einen vorzeitigen Saisonabbruch entschieden sich zunächst die beiden Kreisverbände Mecklenburgische Seenplatte und Nordvorpommern-Rügen. Die Verbände wollten in ihren Zuständigkeitsbereichen eigenständige Regelungen für den weiteren Umgang mit der Saison treffen.
Von der vorzeitigen Beendigung ausgenommen sind dem Verband zufolge außerdem die Landespokalwettbewerbe der Herren und Damen. Die Pokalsieger sollen nach Möglichkeit weiterhin sportlich ermittelt werden, unter Umständen auch über das offizielle Saisonende hinaus. Gleiches gelte für die Kreispokalwettbewerbe der Erwachsenen.
Quelle: Nordkurier Artikel vom 07.04.2021